Montag, 12. Januar 2004
Ein Leben im Chaos:

Wir als Psycho Studentinnen haben uns über diese Seite natürlich ganz besonders gefreut. In diesem Aritkel der am 27.04.2001 von einem gewissen Klaus in der TAZ unter dem Titel Ein Leben im Chaosveröffentlicht wurde, geht es um die manchmal recht chaotischen Zustände im Leben von ADS (Aufmerksamkeit- Defizit-Syndrom) Kindern:

Alle ADS-Kinder leben zumeist in einem ständigen Chaos. In ihren Zimmern herrscht eine heillose Unordnung. Es ist ihnen auch nicht möglich, den zeitlichen Ablauf ihres Tages auf die Reihe zu bringen. Die Aktivitäten sind planlos, und die Kinder verzetteln sich. Abends sind sie erschöpft, obwohl sie wenig Effektives zustande gebracht haben. Ein großer Teil der ADS-Kinder leidet unter einer extremen Bewegungsunruhe - sie sind hyperaktiv. Überall, wo diese Kinder auftauchen, verbreiten sie Gereiztheit und Unruhe. Die Unersättlichkeit ihrer Aktivitäten und Wünsche geht anderen auf die Nerven. Dies merken die Kinder aber nicht, weil es ihnen an Selbstkritik mangelt. Andere ADS-Kinder dagegen wirken ruhig und abwesend. Ihre innere Unruhe zeigt sich nur in den feinen Körperbewegungen. Wie die Hyperaktiven können sie ihre Nägel abbeißen, stundenlang an ihren Haaren zupfen oder in ihre Schreibtische Rillen einritzen. Oft sind diese Kinder schüchtern und ängstlich. Beim kleinsten Anlass brechen sie in Tränen aus. Wahrscheinlich handelt es sich beim ADS um eine vererbbare Störung - entsprechend einer Studie von Stephen V. Faraone, Harvard-Universität. Die ererbte Krankheit könnte zu einer Störung der Botenstoffe im Gehirn führen. Botenstoffe leiten die Erregung von einer Nervenzelle auf die andere im Gehirn. Normalerweise wird die Fülle von Informationen, die - von den Sinnesorganen kommend - im Gehirn eintreffen, so gefiltert, dass nur die wichtigen wahrgenommen werden. Die unwichtigen werden vor dem Erreichen der Hirnrinde durch hemmende Nervensysteme ausgeschaltet. Genau hier liegt möglicherweise die Störung beim ADS: Sind die Botenstoffe gerade im Bereich der hemmenden Nervensysteme vermindert, wird das Gehirn von einer riesigen Menge Informationen überschwemmt. Es entsteht ein Chaos, in dem wichtige Eindrücke nicht von unwichtigen unterschieden werden.

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